Plattendämmstoffe
Mattendämmstoffe
Schütt- und Einblasdämmstoffe
Spezialprodukte
Glaswolleplatten
Eigenschaften
Glaswolleplatten sind wie alle Dämmprodukte aus Mineralwolle nichtbrennbar und weisen eine offenporige Struktur auf. Neben ihren sehr guten wärmedämmenden Eigenschaften aufgrund der niedrigen Wärmeleitfähigkeit ab 0,031 W/mK (Bemessungswert) leisten Dämmplatten aus Glaswolle auch einen wichtigen Beitrag zum Schallschutz in Gebäuden.
Die Platten eignen sich sowohl für den Einsatz in Neubauten als auch bei Sanierungsprojekten und können in verschiedenen Bereichen wie Dächern, Wänden und Böden eingesetzt werden. Anwendung finden Glaswolle-Dämmplatten insbesondere im Trockenbau, bei der Kerndämmung, Fassadendämmung sowie als Trittschalldämmung im Gebäude.
Rohstoffe und Herstellungsverfahren
Rohstoffe: bis zu 80 % Recyclingglas, Dolomit, Quarzsand, Soda, Kalkstein, geringe Mengen Binde- und Hydrophobierungsmittel sowie rückgeführte Produktionsreste
Glaswolleplatten werden wie Matten aus Glaswolle hergestellt, indem zunächst die Rohstoffe bei ca. 1400 °C eingeschmolzen werden. Durch das sogenannte Schleuderblasverfahren wird die Schmelze dann zerfasert, ähnlich wie bei der Herstellung von Zuckerwatte. Hierbei trifft ein dünner Glasstrahl in einen sich schnell drehenden Metallkorb, wo er durch tausende kleine Löcher herausgeschleudert wird. Auf diese Weise entstehen Fäden, die mit einem Gasbrenner und Druckluft zu Fasern ausgezogen werden.
Es folgt die Hinzugabe kleiner Mengen Binde- und Hydrophobierungsmittel und eine nochmalige Erhitzung. Dadurch härtet das Bindemittel aus, das sich heute meist aus nachwachsenden Rohstoffen zusammensetzt. Im letzten Schritt werden die Patten aus Glaswolle passend zurechtgeschnitten und für den Weitertransport vorbereitet.
Dämmstoffe aus Glaswolle sind recycelbar. Zum Einschmelzen muss sie sortenrein und frei von Fremdstoffen (z. B. Putz) vorliegen. Aufgemahlene Mineralwolle kann außerdem als Zusatzmittel für die Herstellung von Ziegeln, Faserzementplatten und Dachsteinen verwertet werden.[i] Ansonsten erfolgt die Entsorgung über die Deponie.
Mit den angebotenen Rücknahme- und Recyclingsystemen der Mineralwolle-Hersteller können heute schon mehrere tausend Tonnen Mineralwolle pro Jahr aus Baustellenabschnitten und aus dem Rückbau zu neuer Mineralwolle recycelt werden. Die Recycling-Kapazitäten werden dabei kontinuierlich ausgebaut.
DIN EN 13162 in Kombination mit DIN 4108-10, Tab. 3 (Anwendungsbezogene Anforderungen an Mineralwolle-Wärmedämmstoffe)
Gesundheit und Ökologie
In Deutschland dürfen nur gesundheitlich unbedenkliche Produkte aus Mineralwolle, sprich Stein- und Glaswolle, in Verkehr gebracht und eingebaut werden, die nach Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und Chemikalien-Verbotsverordnung (ChemVerbotsV) freigezeichnet sind. Diese sind mit dem RAL Gütezeichen „Erzeugnisse aus Mineralwolle“ ausgezeichnet, das durch die Gütegemeinschaft Mineralwolle e.V. vergeben wird.[ii] Die Gütegemeinschaft überwacht und kontrolliert die Einhaltung der Freizeichnungsbestimmungen. Das Qualitätszeichen KEYMARK bescheinigt darüber hinaus die hohe Qualität der Mineralwolle-Dämmstoffe.
Ein ökologischer Vorteil bei der Herstellung von Glaswolleplatten ist die Verwendung von Recyclingglas und Produktionsresten sowie die gute Komprimierbarkeit und damit der geringere Verpackungs- und Transportaufwand. Auch die Produktionsprozesse werden kontinuierlich verbessert, um Ressourcen zu schonen. Da es sich bei Glaswolle um ein regionales Produkt handelt, sind zudem die Transportwege kurz.
[i] UMWELT-PRODUKTDEKLARATION nach ISO 14025 und EN 15804+A2 Mineralwolle-Dämmstoff im niedrigen Rohdichtebereich, FMI Fachverband Mineralwolleindustrie e.V., 29.06.2023: https://www.fmi-mineralwolle.de/fileadmin/user_upload/wp-uploads/2018/01/Mineralwolle-Daemmstoff_im_niedrigen_Rohdichtebereich_EN15804_A2.pdf (abgerufen am 03.07.2024)
[ii] Gütegemeinschaft Mineralwolle e.V.: https://www.ral-mineralwolle.de (abgerufen am 03.07.2024)
- sehr geringe Wärmeleitfähigkeit
- gutes Preisniveau
- viel Erfahrung mit dem Dämmstoff, gut verfügbar
- Recyclingglas als Hauptrohstoff
- Komprimierbarkeit (geringerer Verpackungs- und Transportaufwand)
- kurze Transportwege
- nichtbrennbar (A1)
- guter Schallschutz
- recycel- oder wiederverwendbar (saubere, sortenreine Glaswolle)
- Energieaufwand bei der Produktion muss weiter gesenkt werden
- Anwendungen ohne Anforderungen an die Druckfestigkeit