Vakuumplatten

Eigenschaften

Bislang wurden Vakuumisolationspaneele vorwiegend zur Isolierung von Kühlschränken eingesetzt und ihre Lebensdauer wurde nur für die durchschnittliche Lebensdauer eines Kühlschranks getestet (12 Jahre). Derzeit wird untersucht, ob sie auch der in der Baubranche geforderten Lebensdauer von ca. 50 Jahre genügen. 

Ihr Einsatz bei Kühlschränken sowie die sehr geringen Wärmeleitfähigkeitswerten zeigen die wichtigste Eigenschaft der Vakuumplatten auf. Durch ihre hervorragenden Dämmeigenschaften eignen sie sich vor allem für Anwendungen, bei denen platzsparend gearbeitet werden muss. Die Platten sind druckbelastbar und besonders für Anwendungen geeignet, bei denen wenig Platz zur Verfügung steht.. Dazu gehört die Bodendämmung von Kellerräumen (wenn diese zu Wohn- oder Büroräumen ausgebaut werden sollen), die Dämmung von Beton-Balkonen (von oben), Innendämmung und von Flachdächern. Zu berücksichtigen ist aber, dass zum einen die Platten maßgerecht bestellt und gefertigt werden müssen, da ein Zurechtschneiden nicht möglich ist. Zum anderen ist darf man speziell bei der Innendämmung von Wänden keine Nägel, Schrauben o.ä. in die Platten schlagen. 

Des Weiteren werden Verbunddämmstoffe speziell für verschiedene Anwendungen angeboten. Als Verbund mit Styropor sind die Dämmplatten verputzbar und geeignet für die Innen-und Deckendämmung, als Verbund mit einer mitteldichten Holzweichfaserplatte eignen sich die Platten für die Untersparrendämmung. Mit einer Polyesterfaserplatte können die Platten für die Terrassen- und Fußbodendämmung verwendet werden.

Rohstoffe und Herstellungsverfahren

Rohstoffe: Siliciumtetrachlorid, Infrarottrübungsmittel, Zellulosefasern, Polyethylen Folie, mehrlagigen Hüllfolie (Aluminium, Kunststoff)


Die pyrogene Kieselsäure wird bei hohen Temperaturen (1200°C) aus Siliciumtetrachlorid hergestellt. Die zunächst gebildeten einzelnen Primärteilchen verschmelzen in der Flamme zu Agglomeraten. Die Kieselsäure wird anschließend mit einer Infrarotstrahlen- absorbierenden Komponente und Faserfilamenten gemischt. Aus dem Gemisch wird im nächsten Schritt eine Grundplatte gepresst, aus der die entsprechenden Plattenformate herausgesägt werden. Das Gemisch kann auch direkt in die benötigten Plattenformate gegossen werden. Je nach Lagerungsdauer müssen die Stützkörperplatten vor der Weiterverarbeitung in einem Durchlaufofen getrocknet werden. Die Stützkörperplatte wird im Anschluss in einer Polyethylen Folie eingeschrumpft und dann in vorgefertigte Dreirand- Siegelbeutel (Aluminium- oder metallisierte Kunststoffschichten) geschoben. Abschließend erfolgt die Evakuierung in speziellen Kammern. Dabei wird auch die bis zuletzt offene Beutelseite vakuumdicht versiegelt.

Vakuumplatten

Technische Daten

Eigenschaft

Einheit

   Kenngrößen

Besonderheiten   --    Verbundsplatte
Wärmeleitfähigkeit λB   W/(mK)     0,007-0,008    0,007 (Vakuumkern)
Rohdichte ρ   kg/m³     150-210    k. A.
Wärmespeicherkapazität c   J/(kgK)     800    1050
Baustoffklasse   --     B2     B1, B2
Wasserdampfdiffusionswiderstand μ   --     diffusionsdicht    diffusionsdicht
Primärenergieinhalt   kWh/m³     k. A.    k. A.
Wasserabweisende Wirkung   --     ja    ja
Druckbelastbar?   --     ja    ja

*Vergleichs- U- Wert: 1,0 W/(m²K)

Entsorgung und Recycling

Die Platten werden in der Regel nach der Verwendung vom Hersteller zurückgenommen. Der Stützkörper (pyrogene Kieselsäure) ist vollständig recycelbar. Das Material kann dem Herstellungsprozess neuer Platten zugeführt oder zerkleinert beim Straßen- oder Tiefbau zum Einsatz kommen.

Zulassungen und Regelungen

Z-23.11-1662, Z-23.11-1842, Z-23.11-1851

Gesundheit und Ökologie

Die Herstellung der Vakuumdämmplatten ist sehr energieintensiv und somit aus ökologischer Sicht nicht optimal. Bedenken bezüglich der einzelnen Inhaltsstoffe sind nicht bekannt. Aus gesundheitlicher Sicht sind keine negativen Auswirkungen bekannt. Lediglich im Brandfall können durch die verwendete Polyethylen Folie Formaldehyde freiwerden.

Vorteile
  • bester Wärmedämmstoff
  • platzsparend
  • druckbelastbar
Nachteile
  • nicht zuschneidbar, Kein Bohren, Einbringen von Schrauben, Nägeln etc.
  • sehr teuer
  • wenige Erfahrungen mit dem Dämmstoff in der Baubranche
  • vermutlich hoher Primärenergieverbrauch (keine Herstellerangaben)