EPS-Einblasdämmstoff

Eigenschaften

Das expandierte
Polystyrolgranulat wird aufgrund seiner wasserabweisenden Eigenschaften zur Verfüllung von zweischaligem Mauerwerk mit bauaufsichtlicher Zulassung mittels Maschinentechnik eingesetzt.

Das Material ist formstabil, verrottungs- und alterungsbeständig

Durch die feine Körnung ist das Granulat sehr fließ- und rieselfähig und gelangt dadurch in jede Fuge. Zum Einbringen in die Wandkonstruktion sind  nur kleine und wenige Bohrlöcher je Geschoss notwendig.

Aufgrund der sehr guten Rieselfähigkeit des Materials sollten entsprechende Vorkehrungen durch zertifizierte Verarbeiter im Vorfeld getroffen werden, damit es zu keiner Durchrieselung kommen kann.

Hersteller

Rohstoffe und Herstellungsverfahren

Rohstoffe: Styrol (aus den Pyrolyseprodukten des Erdöls). Treibmittel (Pentan), Flammschutzmittel Polymer-FR (bromiertes styrol-butadien-copolymer) Graphit


Der Herstellungsprozess erfolgt in zwei Schritten: Zunächst wird das monomere Styrol (aus Pyrolyseprodukten des Erdöls) zu Polystyrol polymerisiert. Das EPS Granulat wird mit dem Treibmittel Pentan bei Temperaturen von ca. 100° C unter Zusatz von Wasserdampf aufgebläht. Nach der Zwischenlagerung werden aus diesen Schaumpartikeln durch eine 2. Heißdampfbehandlung Blöcke, Platten und Formteile hergestellt. Bei der Herstellung der Einblasdämmung entfallen die letzten Schritte, es werden die aufgeblähten Polystyrol-Kügelchen verwendet ohne weitere Behandlung.

 

EPS - Granulat

Technische Daten

Eigenschaft

Einheit

  Kenngrößen

Bemessungswert λB   W/(mK)    0,033-0,035
Rohdichte ρ   kg/m³    16-26
Wärmespeicherkapazität c   J/(kgK)    1300
Baustoffklasse (DIN 4102-1)   --    B2
Wasserdampfdiffusionswiderstand μ   --    5
Primärenergieinhalt   kWh/m³    k. A.
Wasserabweisende Wirkung   --    ja

*Vergleichs- U- Wert: 1,0 W/(m²K)

Entsorgung und Recycling

Der Dämmstoff kann zu 100% recycelt werden. 

Zulassungen und Regelungen

Z-23.12-1632

Gesundheit und Ökologie

Bei der erweiterten Betrachtung des gesamten Lebenswegs von EPS bis hin zur Verwertung nach Gebäudeabbruch weist EPS klare Vorteile auf. In der ganzheitlichen Bewertung wurde EPS von der Herstellung bis zur Verwertung beleuchtet. EPS zählt zu den ökologischen Spitzenreitern.

Der Rückbau von EPS-Dämmung erfolgt ohne besondere Schutzmaßnahmen. Das seit Ende 2014 verwendete, neue Flammschutzmittel Polymer FR wurde ausschließlich für den Einsatz in Styrol-Schaumstoff-Produkten entwickelt.

EPS verfügt mit dem mechanischen Recycling, der thermischen Verwertung und dem physikalischen Recycling über viele funktionierende Verwertungsmöglichkeiten. Dies gilt sowohl für neu produzierte Produkte als auch für Alt-EPS mit dem ehemaligen Flammschutzmittel HBCD. EPS erfüllt somit die zunehmend strengen Forderungen nach Recyclingfähigkeit.

 

Vorteile
  • langjährige Erfahrungen
  • gute Verfügbarkeit
  • wasserabweisend (geeignet für die Kerndämmung)
  • gutes Preis- Leistungsverhältnis
  • aufgrund der hohen Rieselfähigkeit ist das Produkt besonders für teilgedämmte Wände geeignet, in denen sich schon Matten- oder Plattendämmstoffe befinden 
Nachteile
  • das Produkt kann durch Öffnungen in der Hohlschicht (z.B. in Rollladenkästen) herausrieseln. Diese sind vor dem Einbringen des Dämmstoffes zum Hohlschichtmauerwerk hin fugenfrei abzustopfen
  • die Außenmauern sind sehr häufig im Bereich der Mauerkrone nach oben offen. Es ist durch geeignete Maßnahmen (Abstopfen der Hohlschicht nach oben mit Stopf- oder Mattendämmstoffen) dafür zu sorgen, dass bei starken Wind-Erscheinungen der Kerndämmstoff nicht nach oben herausgesaugt wird. Diese Maßnahme gehört zwingend zum Leistungsspektrum eines Kerndämm-Betriebes.