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Sonderbauteile

Dachschräge von innen mit Sparrenexpandern aufdoppeln

Bestandsbeschreibung

Vor allem in Großstädten, in denen Wohnraum knapp und kostbar ist, werden viele nicht genutzte Dachgeschosse (Spitzböden) ausgebaut. Die Dachschrägen müssen gedämmt werden, um behagliche und beheizbare Wohnräume schaffen zu können.

Eine Unterdeckbahn (wasserführendes Unterdach) ist meistens nicht vorhanden. Eine solche muss aber installiert werden, da ansonsten evtl. anfallendes Tauwasser (unter der Dachbekleidung), Flugschnee oder eindringendes Regenwasser (z. B. durch gebrochene oder durch Wind verschobene Dachpfannen oder Fugen) in die Dämmung eindringen kann. In der Folge wäre die feucht gewordene Dämmung nicht mehr funktionstüchtig und die Sparren könnten aufgrund der Feuchtigkeit schaden nehmen. Kurzum: Zu viel, bis in den Innenraum gelangende Feuchtigkeit würde Schimmelschäden verursachen.

Ein wasserführendes Unterdach ist also ein Muss!

Wie wird gedämmt?

Eine wasserdichte, diffusionsoffene Unterdeckbahn (im Dachdeckerbedarf erhältlich) wird auf Maß geschnitten und auf einer Seite mittels einer dünnen Konstruktionslatte (2 x 3 cm) am Sparren, direkt unter der Dachlattung befestigt. Sie hängt dann wie ein Vorhang in den Dachraum hinein, mittig zwischen die Sparren wird eine weitere Konstruktionslatte (4 x 5 cm) senkrecht unter die Dachlatten geschraubt. Die Unterdeckbahn wird dann auf der anderen Seite am anderen Sparren – ebenfalls mit einer Konstruktionslatte – befestigt und straff gespannt. Es entsteht ein sehr schwach geneigtes „V“. Damit evtl. anfallendes Wasser später auf der Unterdeckbahn keinen Schaden anrichten kann, sollte die Unterdeckbahn am Fußpunkt über die Mauerkrone der Wand nach außen geführt werden.

Bei alten Gebäuden sind die Sparren üblicherweise 14-16 cm dick, außerdem oft nicht geradlinig. Die Dämmung dieser Sparrenlage wäre mit einer Dicke von 14-16 cm nicht ausreichend, auch nicht staatlich förderfähig (siehe unten). Also muss der Sparren aufgedoppelt werden. Dies ist möglich durch seitliches Befestigen einer mindestens 3 cm dicken Holzbohle, deren Installation Geschick erfordert. Eine Lösung ist der „Sparrenexpander“. Es handelt sich hierbei um ein T-Holzelement aus einem bis zu 24 cm hohen, mit einer waagerecht verlaufenden Holzlatte von 4 x 6 cm verleimten Sperrholzstreifen.

Dieser Sparrenexpander kann leicht seitlich an die Sparren angebracht werden, es sollte ein Dämm-Maß von mindestens insgesamt 30 cm erreicht werden. Mittels Expander lassen sich

  1. die Sparren auf das erforderliche Dämm-Maß aufdoppeln sowie
  2. unebene, krumme Sparren ausgleichen.

Im nächsten Schritt muss unter die Sparrenexpander eine Dampfbremse luftdicht installiert werden. Achten Sie dabei auf luftdichte Anschlüsse bei der Wand, Dachfenstern, Kaminen usw.! Unter die Dampfbremse kann dann waagerecht die Gipslattung verlegt werden (beachten Sie dazu die Anleitung des jeweiligen Herstellers).

Der so entstandene Hohlraum ist äußerst unförmig und die Dämmung mit Matten schwierig.

Abhilfe schafft hier die Einblasdämmung mit faserförmigen Einblasdämmstoffen. Diese Produkte sind auch im Preis-Leistungs-Verhältnis die günstigste Variante, sie sind schnell einbaubar, es verbleiben keine Lücken, es gibt keinen Verschnitt und auch bei schwierigen Details wie Anschlüsse von Gauben oder im Firstpfettenbereich ist ein fugenfreier Einbau problemlos möglich. Alternativ können weiche Mattendämmstoffe zugeschnitten und zwischen den Sparren eingebracht werden.

Wenn der Dämmstoff eingeblasen ist, kann in den Raum zwischen den Gipslatten zusätzlich eine Untersparrendämmung eingebaut werden, die den Wärmeschutz weiter verbessert. Zum Schluss folgt die Anbringung der Ausbauplatten (z. B. aus Gips) oder Holzpaneele als unterseitige Bekleidung der Dachschrägen – fertig!

 

Dämmdicke

Eine Dämmdicke von insgesamt mindestens 28 cm sollte erreicht werden.

 

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Dachschräge von  innen mit Sparrenexpander
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Dachschräge von  innen mit Sparrenexpander
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dicke Dämmlage mit Sparrenexpandern

Alle Vorteile im Überblick

Verbesserter WärmeschutzDer Wärmeschutz erreicht einen Mindest-U-Wert  von 0,14 W/m²K (Watt pro Quadratmeter und Kelvin) oder besser.

Niedrigere Heizkosten: Die neu erstellte Dachschrägen-Wohnung verbraucht wenig Heizenergie und hat im Sommer einen hohen sommerlichen Wärmeschutz. Durch die Dachflächen gelangt sehr wenig Wärme in den Wohnraum, er ist also sommers wie winters sehr behaglich.

Weitere Vorteile:

  • Zugerscheinungen verschwinden
  • Die Behaglichkeit erhöht sich aufgrund höherer Temperaturen an den Innenseiten der Außenwände
  • Schimmelerscheinungen verschwinden
  • Der sommerliche Wärmeschutz wird wesentlich verbessert
  • Der CO2-Ausstoß wird reduziert

Kosten/Wirtschaftlichkeit: Die Konstruktion kann größtenteils in Eigenleistung erstellt werden. Ist das nicht möglich, erkundigen Sie sich bei einem auf Trockenbau spezialisierten Betrieb nach aktuellen Preisen. Der Einblasvorgang wird durch speziell geschulte Unternehmen durchgeführt, dessen Kosten durch Ihre Mithilfe reduziert werden können.

Förderung: Diese Maßnahme wird im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, BAFA , mit 15 % gefördert. Ein Energieberater ist dazu erforderlich. Erstellt dieser noch einen sogenannten individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP), erhöht sich die Förderung auf 20 %.

Alternativ ist eine 20%ige Förderung durch die Senkung der Einkommenssteuer möglich. Dazu ist kein Antrag notwendig, die Förderung erstreckt sich jedoch auf einen Zeitraum von 3 Jahren.

Kann ich selber dämmen? Einen großen Teil der Maßnahme lässt sich selber durchführen, nur der Einblasvorgang wird von Fachfirmen vorgenommen.

 

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Förderung.pdf (324.35 KB)